Vielfalt in Studium und Lehre
Das Ersti-Camp ist ein Beispiel für projektorientierte Lehre an der THB, bei der sich Studierende und Lehrende gemeinsam auf die Reise begaben, um aktiv das Thema „Ankommen“ zu bearbeiten.
74 Erstsemester starteten das Studienleben gemeinsam in einem Camp in Bollmannsruh. Die Überraschung zum Studienbeginn hätte nicht größer sein können, denn kurz nach den Begrüßungsworten des Dekans Herrn Prof. Götze, in denen es auch um Work-Life-Balance ging, wurden wir mit der Exkursion nach Bollmannsruh überrascht. Frau Dr. Niehus informierte über Ablauf und Ziele des Camps: Vernetzung über alle Studiengänge des Fachbereichs Technik an der THB, gemeinsames Lernen interdisziplinärer Gruppen während des Mathepropädeutikums, durch Kurzpräsentationen zu fachlich relevanten Themen und konkreten Teamaufgaben zur Gestaltung des Aufenthaltes. Gleichzeitig kündigte sie an, dass die finanziellen Mittel leider nicht für ein „Hilton“ ausgereicht haben und präsentierte Bilder vom Kiez Bollmannsruh.
Schock oder pure Freude… da waren wir uns noch nicht sicher, insbesondere die Kurzfristigkeit dieser Veranstaltungspremiere sorgte in den ersten Minuten für beklemmende Anspannung unter den Anwesenden. Nach Einteilung der Arbeitsgruppen erhielt jede/r Teilnehmende ein Infoblatt mit einer Team -nummer und individuellen Aufgaben. Zusätzlich wurde darauf hingewiesen, dass vor Ort kein WLAN zur Verfügung stehe, was eine vorbereitende Recherche zu den Präsentationsthemen in der Bibliothek der TH oder im Internet unabdingbar machte.
Mit gemischten Gefühlen fuhren wir am 19.09.17 per Bus nach Bollmannsruh und bezogen dort unsere Quartiere für eine Nacht – jenseits der Zivilisation. Die Bungalows waren einfach und zweckmäßig eingerichtet, die Umgebung am See und im Wald hat das aber wieder wett-gemacht.
Sport, Spaß und Teamarbeit besiegten Berührungsängste. Am späten Nachmittag wurde von einer Gruppe ein Volleyballturnier organisiert. Hier traten sieben Teams gegeneinander an und wir lernten uns schon etwas kennen. Wir begannen mit der Pressearbeit und schossen die ersten Fotos. Ab 19 Uhr war ein Grillabend mit Siegerehrung organisiert. So konnte das Siegerteam „die Dualen“ eine Magnumflasche Sekt köpfen und die Gruppe „Catering“ sorgte für unser leibliches Wohl, was hervorragend klappte. Parallel kümmerte sich die Gruppe „Management“ um die Finanzierung von Verpflegung und Getränken für den gemütlichen Abend. Besonders hervorzuheben ist hier der Grillabend. Beim gemeinsamen Ausklingen des Tages mit ordentlich Musik und verschiedenen Getränken sind alle ins Gespräch gekommen. Es wurde viel gelacht und alle konnten den Abend genießen.
Durch die eigenverantwortlichen Teamaufgaben (von Animation über Catering, Musik-Management bis Pressearbeit) lernten sich die Teammitglieder nochmals näher kennen und alle beteiligten waren daran interessiert, den Aufenthalt in Bollmannsruh angenehm zu gestalten. Der nächste Morgen startete zeitig. Schon um 7:30 Uhr wurde lautstark mit „Guten Morgen Sonnenschein“ durch das Team „Fitnesscoaching“ geweckt und es konnten 59 Sportler und 5 Sportlerinnen zum intensiven Frühsport motiviert werden. Nach einem leckeren Frühstück gab Frau Steinicke nützliche Tipps ohne Tricks rund um den Studentenalltag mit einem Campusknigge.
Was genau ist eigentlich Strom und wie kommt der in die Steckdose oder wie funktioniert 3D-Druck und kann man Häuser oder Organe wirklich drucken? Viele interessante Themen, „die man immer schon mal wissen wollte“, wurden im Vorfeld vergeben und stellten schon eine Herausforderung dar. Während die Hälfte der Teams zuerst den Matheübungen von Dr. Esser folgte, arbeiteten die anderen intensiv an der Vorbereitung der Kurzvorträge, anschließend wurde gewechselt. In fachlicher Teamarbeit, auf die einige von uns nur allzu gerne verzichtet hätten, galt es pro Gruppe ein Fachthema zu bearbeiten. Dazu wurden alle mitgebrachten Vorbereitungsunterlagen der jeweiligen Teammitglieder gesichtet und Kurzpräsentationen ausgearbeitet.
Zwischen dieser wirklich anstrengenden Arbeit gab es selbstverständlich Pausen zur Regeneration. Zwei Animationsteams begleiteten diese Erholungsphasen und animierten zu verschiedenen Wettbewerben wie dem Bau von Leonardo-Brücken aus Holzteilen, Kreiseln aus Büroklammern oder zum Konstruieren von Pyramiden aus verschiedenen Teilen. Die Brücke zu bauen war eine wirkliche Herausforderung, da diese nur über die Eigenstatik halten musste - ohne Schrauben oder sonstigen Hilfsmitteln. Ein Fehler beim Bau der Brücke brachte diese sofort zum Einsturz.
Nach der Mittagspause begann der von allen gefürchtete Präsentationsteil. Es war gar nicht so einfach, vor einem so großen Auditorium frei zu sprechen und das Thema nur mittels Tafel möglichst interessant zu veranschaulichen. Sehr aufmerksam und gespannt lauschte das Publikum den Präsentationen und alle Teams meisterten ihre Aufgabe mit Bravour.
Fazit: Als wir am 18.09.17 von der spontanen Exkursion erfahren haben, dachten sicher viele was das nun soll. Trotzdem sind fast alle dabei gewesen! Der Nachmittag mit dem Volleyballturnier und dem Grillabend war ein voller Erfolg. Wir konnten viele unserer Kommilitonen kennenlernen, was den Start für das Studium vereinfacht. Die willkürliche Gruppeneinteilung hat es ermöglicht. In einigen Vorlesungen treffen wir Kommilitonen der anderen Studiengänge, ein Kennenlernen war also für die Vernetzung der einzelnen technischen Studiengänge wirklich gut. Das Programm in Bollmannsruh war abwechslungsreich gestaltet, sodass sich keiner langweilen musste. =)
Dank an das Projektteam „Vielfalt in Studium und Lehre“ für die finanzielle und personelle Unterstützung und an das Orga-Team des FBT unter Leitung von Christian Schwechheimer für die Hilfe bei der Durchführung.
(Presseteam, 1. Sem. Fachbereich Technik)