Tag 6

Wahnsinn, wie schnell die Zeit vergeht. Heute war schon unser letzter Arbeitstag. Nach dem Frühstück ging es für uns heute in das Ministry of Health. Dort durften wir zum Einen den Nevita-Koffer zeigen und zum Anderen unser Projekt und das damit verbundene Anliegen vorstellen. Die Stellvertreterin vor Ort war begeistert, ist sich im Klaren, dass Kenia etwas tun muss, um mithalten zu können und ist offensichtlich sehr daran interessiert uns bei unserem Projekt zu unterstützen.

Ziemlich froh gesonnen fuhren wir anschließend zur Uni, sprachen mit dem County Chief of Physiotherapists und nahmen den obligatorischen Tea zu uns. Danach nutzten wir die zu überbrückende Zeit, um einfach mal über den Campus zu laufen. Wir schauten uns den Bereich der Landwirtschaft an, sahen Küken, ein Kälbchen, Ziegen und Schafe, das Mushroom-Laboratory und waren begeistert von der Natur um uns herum. Vor allem der Avocado-Baum hat es uns angetan! Wir besuchten noch die Bibliothek und durften dann in ein neues noch nicht geöffnetes Gebäude, aus dessen 4. Stock man eine super Sicht über den Campus hatte. Wenn man so lange draußen ist, merkt man erstmal WIE warm es in der Sonne ist. Julien hat natürlich sein Cap vergessen, Christin hielt es auch nicht für notwenig sich einzucremen und schon spürten wir nicht nur die Stärke der Sonne, sondern sahen sie auch. Durchgeschwitzt vom Spaziergang ging es dann zum Mittag. Wie schon am Tag zuvor, waren wir schon vom Tea so satt, dass uns das Mittag essen ziemlich schwer fiel.

Nach dem Essen fand die Abschlussveranstaltung mit den Pysiotherapie-Studenten statt. Frau Dr. Orlowski, stellte die Ergebnisse der Messungen vom Dienstag vor, Prof. Schrader fasste unsere Woche inklusive erster Ideen zusammen und Julien präsentierte pyhsiotherapeutische Tests. Am Ende des Treffens, wurden wir nicht eher verabschiedet, bis nicht auch jeder etwas gesagt hat. Auch wir durften da nicht fehlen. Nachdem dann auch wirklich alles gesagt war, wurden nochmals Kontaktdaten getauscht, Fotos geknipst und dann verabschiedeten wir uns von den Studierenden.

Unser Nachmittagsprogramm sah Sightseeing für uns vor. Erste Attraktion: der crying Stone, ein großer Felsen mit großer Bedeutung für die Einheimischen. Um den Stein herum spielten wahnsinnig viele Kinder. Wir hatten das Gefühl als würden sie etwas von uns erwarten. Als wir dann unserem Guide Geld gaben, darauf hin Streitereien aufkamen und die Kinder nun auch alle Geld haben wollten, fühlten wir uns alle ziemlich unwohl. Wie geht man denn am Besten mit so einer Situation um?

Etwas niedergeschlagen und mit einem komischen Gefühl fuhren wir zum zweiten Teil unseres Ausflugs - dem Kakamega Forest. Wir stoppten an einer Teeplantage und sahen Affen in freier Wildbahn in den Bäumen klettern. Der Besuch des Kakamega Forests war anders als gedacht. Wir schlugen uns nicht durch den dichten Wald, sondern liefen auf das Gelände einer christlichen Lodge - einer absoluten Wohlfühl-Oase. Das traumhaft gepflegte Grundstück glich einem botanischen Garten. Wir orderten Getränke und beobachteten nur staunend und ein bisschen sprachlos die Pflanzenvielfalt, die Tiere und die Ruhe. Hinter einem der Gasthäuser befand sich eine Bank. Sitzt man auf ihr, hat man einen atemberaubenden Blick hinein in den Forest. Nicht nur der Blick, sondern auch die Geräuchkulisse, die aus dem Wald strahlte, war einfach wunderschön. Ein bisschen übermütig vor Freude gab es dann noch die ein oder andere Sporteinlage. Sogar Prof. Dr. Schrader schlug vor lauter Freude ein Rad. Eigentlich wollten wir uns gar nicht so richtig von diesem paradiesischen Ort verabschieden, doch es wurde langsam dunkel und es stand noch ein weiterer Tagesordnungspunkt an: Abendessen in dem Sportsclub, gleich neben unserem Hotel. Eingeladen wurden wir vom Besitzer des Hotels, in dem wir schliefen. Eingeleitet wurde das Essen natürlich ersteinmal mit einer Vorstellungsrunde. Also wenn die Kenianer Eines können, dann sind es Vorstellungsrunden. Das Essen an dem Abend war durchweg super, viel besser als in unserem Hotel. Mit einer Taschenlampe wurden wir im Anschluss noch höchstpersönlich vom Chef nach nebenan geleitet und waren dann froh möglichst bald ins Bett fallen zu können.

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